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Mieten für Neubauten steigen drastisch

27. Februar 2025


Die Mietpreise für Neubauten in Berlin und Brandenburg steigen in alarmierendem Tempo. Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) warnt vor einer dramatischen Entwicklung, die nicht nur durch steigende Baupreise, sondern auch durch eine Vielzahl an Bauvorschriften und Normen verursacht wird. Besonders betroffen sind Mieter, die sich auf dem freien Markt eine neue Wohnung suchen müssen.

Deutliche Unterschiede zwischen Bestands- und Neubaumieten

Während die Bestandsmieten im vergangenen Jahr nur moderat gestiegen sind, zeigen sich bei Neubauten drastische Preissteigerungen. Die durchschnittliche Bestandsnettokaltmiete beträgt laut BBU in Berlin 6,85 Euro pro Quadratmeter – ein Anstieg von 3,9 Prozent. In Brandenburg liegt die durchschnittliche Bestandsmiete bei 5,81 Euro, was einem Anstieg von 3,2 Prozent entspricht.

Besonders auffällig ist jedoch die Entwicklung bei Neubaumieten: In Berlin stieg die durchschnittliche Miete um 15,6 Prozent auf 12,66 Euro pro Quadratmeter. Noch deutlicher fällt der Anstieg in Brandenburg aus, wo die Neubaumiete aktuell bei 12,87 Euro liegt – ein Anstieg von 15,3 Prozent.

Wohnungsverband: „Neubau wird unbezahlbar“

Der Verband sieht die Ursachen vor allem in steigenden Baukosten und strengeren Vorschriften. Laut BBU-Vorständin Maren Kern betreffen die aktuellen Preissteigerungen noch Projekte, die vor der Kostenexplosion ab 2020/2021 gestartet wurden. Inzwischen würden viele Neubauten Mieten von bis zu 20 Euro pro Quadratmeter verlangen.

Die gestiegenen Baupreise, strengere Baustandards und hohe Bauzinsen treiben die Kosten für den Wohnungsbau weiter in die Höhe. Zudem kritisiert der BBU die Überregulierung in der Bauwirtschaft: Aktuell gebe es rund 20.000 Bauvorschriften, während beim Bau selbst 3.900 DIN-Normen eingehalten werden müssten.

SPD fordert weniger Regulierung und schnelleres Bauen

Berlins Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) hat das Problem erkannt. Gegenüber der rbb24 Abendschau äußerte er, dass viele der bestehenden Bauvorschriften zwar für die Produzenten vorteilhaft seien, aber das Bauen unnötig teuer machten. Gaebler fordert:

  • Weniger bürokratische Hürden, um den Neubau zu beschleunigen
  • Eine Reduzierung der DIN-Normen auf ein „vernünftiges Maß“
  • Maßnahmen, die das Bauen insgesamt günstiger machen

Die Politik stehe laut Gaebler in der Verantwortung, den Wohnungsbau wieder erschwinglich zu gestalten.

Wer ist der BBU?

Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) vertritt 340 landeseigene, kommunale, private und genossenschaftliche Wohnungsunternehmen. Diese verwalten insgesamt 1,12 Millionen Wohnungen in Berlin, Brandenburg und dem gesamten Bundesgebiet.


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