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Spremberg vor der Fernwärme-Krise?

18. Februar 2025


Über 6000 Haushalte, Schulen und öffentliche Einrichtungen in Spremberg beziehen ihre Fernwärme über die Städtischen Werke Spremberg (SWS) – doch die Zukunft dieser Versorgung ist ungewiss. Der bisherige Liefervertrag mit der LEAG für das Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe läuft Ende 2025 aus und wird nicht verlängert.

Das stellt die Stadtwerke vor ein riesiges Problem: Wie kann die Wärmeversorgung langfristig gesichert werden? Noch gibt es keine finale Lösung, aber die Stadtwerke arbeiten mit Hochdruck daran, eine Übergangslösung zu finden und die Transformation der Energieversorgung einzuleiten.


Welche Haushalte sind betroffen?

Die Fernwärme wird über ein 26 Kilometer langes Netz verteilt und versorgt große Teile der Kernstadt sowie den Ortsteil Trattendorf. Auch auf dem Georgenberg gibt es ein Fernwärmenetz, das bislang mit Erdgas aus einem Blockheizkraftwerk betrieben wird.

Besonders betroffen sind:
Mehrfamilienhäuser und Plattenbauten
Öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Kitas und Turnhallen
Große Wohnungsunternehmen, die Fernwärme für Mietwohnungen nutzen

Ohne eine schnelle Lösung drohen erhöhte Energiekosten oder gar Unterbrechungen der Wärmeversorgung.


Warum beendet die LEAG die Wärmeversorgung?

Laut der LEAG liegen die Gründe im wirtschaftlichen Bereich. Zwar bleibt das Kohlekraftwerk Schwarze Pumpe bis 2038 am Netz, aber die Wärmelieferung an Spremberg lohnt sich für das Unternehmen nicht mehr.

Schon länger ist bekannt, dass sich die Stadtwerke um eine neue, nachhaltige Lösung für die Fernwärme kümmern müssen. Eine Transformationsstudie gibt erste Hinweise auf Alternativen wie Solarthermie und Erdspeicherbecken. Doch diese Konzepte brauchen Zeit – und genau die fehlt jetzt!


Welche Alternativen gibt es?

Die Städtischen Werke Spremberg (SWS) setzen aktuell auf zwei parallele Strategien:

  • Versuch einer Vertragsverlängerung mit der LEAG:
    Die Stadtwerke hoffen, mit der LEAG eine Übergangslösung zu verhandeln, um Zeit für den Umstieg auf erneuerbare Energien zu gewinnen.
  • Suche nach kurzfristigen Alternativen:
    Eine der Optionen ist der Bau neuer Blockheizkraftwerke (BHKW), die mit Gas betrieben werden. Allerdings ist noch nicht klar, wo und wie schnell diese errichtet werden könnten.
  • Langfristig soll Spremberg klimafreundlich und unabhängig mit Wärme versorgt werden. Dafür gibt es staatliche Fördermittel in Höhe von rund 1 Million Euro, die für den Aufbau neuer Wärmenetze und nachhaltiger Lösungen genutzt werden sollen.

Wie geht es für Spremberg weiter?

  • Der Aufsichtsrat der Stadtwerke hat bereits eine Sondersitzung abgehalten, um Notfallpläne zu besprechen.
  • Aktuelle Investitionen in den Netzausbau wurden gestoppt, um finanzielle Mittel für kurzfristige Lösungen freizuhalten.
  • Neue Verträge für Kunden werden nur mit verkürzter Laufzeit vergeben, da noch nicht klar ist, wie die Fernwärme ab 2026 bereitgestellt werden kann.

Die Stadtwerke versichern, dass sie alles daran setzen, die Wärmeversorgung für Spremberg aufrechtzuerhalten. Doch klar ist auch: Ein Umstieg wird teuer, komplex und nicht von heute auf morgen machbar sein.


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